WLAN ist eine tolle Sache, wenn es so funktioniert, wie man es sich wünscht. Wenn nicht, kann es schnell zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden.
Hier haben wir für Sie einige Tipps und Hintergrundinformationen zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, das Thema besser zu verstehen und das Problem zu lösen, „wenn es mal wieder nervt“.
WIE, WAS, WLAN
WLAN ist eine drahtlose Datenübertragungstechnologie, die in einer Baumstruktur sendet. Der Router stellt dabei den Stamm dar, von dem aus die WLAN-Signale (Äste) zu den einzelnen Geräten (Blätter) gesendet werden.
Damit ist klar, dass mit zunehmender Entfernung eines Gerätes vom Router das Signal schwächer wird oder bei zu großer Entfernung gar nicht mehr vorhanden ist.
Mit WLAN haben Sie immer einen Geschwindigkeitsverlust, da verschiedene Komponenten und Übertragungsfaktoren die Internetgeschwindigkeit reduzieren.
Deshalb ist es nicht sinnvoll, die Geschwindigkeit Ihres Internetanschlusses über WLAN zu messen, sondern immer direkt mit Kabel am Router und bei einem Schweizer Speedtest-Server.
(z.B https://www.wieistmeineip.ch oder http://hsi.bluewin.ch/speedtest.ch
Heute sprechen wir bei WLAN von den Frequenzbändern 5 GHz und 2,4 GHz.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass im 5-GHz-WLAN zwar die größere Bandbreite zur Verfügung steht, aber die Entfernung, über die das Signal stabil bleibt, kürzer ist als bei 2,4 GHz.
Außerdem stehen im 5-GHz-Netz wesentlich mehr Kanäle zur Verfügung, so dass sich WLANs in Gebieten mit vielen Netzen gut ausweichen können.
Architektonische Gegebenheiten, welche unser WLAN massgeblich beeinflussen
Neben der Entfernung zum Router wird die Reichweite von WLANs durch weitere Faktoren stark negativ beeinflusst.
- Beton enthält sehr viel Eisen, das unser WLAN-Netz abschirmt und so dazu führen kann, dass das Netz schon nach kurzer Zeit zusammenbricht (Faradayscher Käfig).
- Spiegel und Glasflächen sind imstande, WLAN zu reflektieren (Aquarien, Terrarien).
- Metalltürzargen
- Dachschrägen
- Historisches Steinmauerwerk
- Cheminée Metallgeländer
Diese „Störfaktoren“ sind jedoch in den meisten Fällen vorhanden oder man möchte nicht auf sie verzichten.
Häufig habe ich im IT – Service die Frage von Kunden, ob man die Sendeleistung des WLAN am Router nicht erhöhen kann.
Die Antwort ist „Jein“.
Tipps zur Verbesserung des WLAN Netzwerks ohne Zusatzgeräte
Es gibt Geräte, bei denen die Sendeleistung erhöht werden kann. Um die Sendeleistung eines vorhandenen Geräts zu erhöhen oder die Qualität des drahtlosen Netzwerks zu verbessern, gibt es in der Regel die folgenden Tricks:
- Austausch der Antennen: Ein großer Gewinn an Sendeleistung kann durch den Austausch der vorhandenen Antennen gegen höherwertige Antennen erzielt werden. Da bei vielen aktuellen Router-Modellen die Antennen nicht ausgetauscht werden können, ist dies nur bedingt möglich.
- Einen hochwertigen (externen) WLAN-Empfänger verwenden: Bei einer WLAN-Verbindung gibt es immer einen Sender (Router) und einen Empfänger (Computer, Laptop, Tablet etc.). Viele ältere oder billige Geräte haben veraltete oder schwache Empfänger.
- Umstellen des Routers: In vielen Fällen befindet sich der Router an einem ungünstigen Ort (in einem Möbelstück, einem Schrank oder in einem Raum, der nicht zentral gelegen ist).
- WLAN-Kanal in den Router-Einstellungen ändern: Verschiedene WLANs in der Umgebung (Nachbarn) stören sich gegenseitig, weil sie die gleichen Funkkanäle belegen.
- Schnurlose Telefone und andere drahtlose Geräte sollten mindestens 1 m vom Router entfernt sein: Andere drahtlose Geräte benutzen wahrscheinlich den gleichen Frequenzbereich wie das WLAN.
- Router nicht direkt an die Wand stellen: Der Router sollte mindestens 20 cm von der Wand entfernt sein.
- Alte WLAN-Geräte können eine Bremse für das Netzwerk sein: Alte WLAN-Geräte sollten nach Möglichkeit aus dem drahtlosen Netzwerk entfernt werden.
Verbesserung des WLAN Netzwerks mit Zusatzgeräten
Wenn sich das WLAN mit den oben genannten Tricks nicht verbessern lässt oder das Haus/die Wohnung zu groß ist, um überall Empfang zu gewährleisten, stellt sich die Frage, mit welchen Zusatzgeräten die Abdeckung verbessert bzw. gewährleistet werden kann.
- Access Point (baut ein autonomes WLAN Netzwerk auf)
- Repeater (zur Vergrösserung des bestehenden Netzwerks)
- WLAN Connection Kit (WLAN Punk-zu-Punkt-Verbindung)
- Powerline (Netzwerkkanal über bestehendes Netzwerk)
- Powerline Access Point Kombi (Powerline & Access Point)
- EDV (Vernetzung der Geräte via Netzwerkkabel)
Ein sauberes und funktionierendes WLAN ist in vielen Fällen eine Wissenschaft für sich und erfordert eine individuelle Lösung. Aus diesem Grund werde ich auf den Einsatz der verschiedenen oben genannten Zusatzgeräte nicht weiter eingehen.
Wenn eine Lösung mit einem oder mehreren Zusatzgeräten in Betracht gezogen wird, ist man gut beraten, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Das erspart viel Ärger, Nerven und Geld.
Fazit
Wenn Sie Probleme mit dem WLAN haben, probieren Sie einen der oben genannten Tipps aus.
In der Regel können Sie damit gute Ergebnisse erzielen. Haben Sie damit keinen Erfolg, ist der Einsatz eines Zusatzgerätes zur Verstärkung Ihres WLANs die einzige Lösung.
Eines sollte noch erwähnt werden: Wenn es die Umstände zulassen, ist ein Kabel immer die beste und stabilste Verbindung. Auch wenn diese Massnahme im Moment ein paar Franken mehr kostet, bedenken Sie, dass jedes technische Gerät im Durchschnitt nach 5 bis 10 Jahren seinen Geist aufgibt.
Eine Verkabelung ist in der Regel auf Dauer angelegt.
Bei Fragen und Anregungen zum Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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